Nach einer zermürbenden Leichtwindzone und zusätzlicher Gegenströmung, die das Boot zum Teil rückwärts trieb, ist das GUYOT environnement – Team Europe in der dritten Etappe des The Ocean Race der Flaute entflohen auf den Highway im Southern Ocean eingebogen. Als zweitplatzierte Crew schafften Skipper Benjamin Dutreux und die Crew mit Robert Stanjek, Sébastien Simon, Annie Lush und Onboard-Reporter Charles Drapeau den Sprung auf das erste Tief im Southern Ocean. Fast bis auf den 40. Breitengrad tastete sich die schwarze Yacht in den Süden, um Fahrt aufzunehmen und seit der Nacht auf Dienstag mit Durchschnittsgeschwindigkeiten um 20 kn durch die Wellen zu rasen.
An der Spitze setzt einmal mehr das Team Holcim von Kevin Escoffier die Bestmarken. Die Yacht unter Schweizer Flagge zog in der Flaute am weitesten nach Osten, segelte dann weiter südlich als alle anderen Teams und hat sich so schon einige Seemeilen Vorsprung erarbeitet. Doch das GUYOT environnement – Team Europe ist mit der bisherigen Performance der Yacht und der Mannschaft sehr zufrieden.
„Aktuell segeln wir mit der J0 und einem Reff im Groß. In einer Halse hatten wir etwas Trouble mit dem Vorsegel, aber haben alles wieder bereinigt“, erklärte Robert Stanjek in einem Report von Bord. „Wir haben alle Last ins Heck gepackt, um gut durch die Wellen zu kommen. Es ist schön, hier ein bisschen Strecke zu machen. Zum Glück sind es nicht die brutalen Bedingungen, die vorhergesagt waren, so dass wir ganz gut segeln können und nicht überpowert sind.“
Nachdem die Küste Südafrikas im Heckwasser zurückgeblieben ist, breitet die Weite des Ozeans seine Schönheit aus. „Jetzt sind wir weg. Ab jetzt wird es kälter, dunkler und die Wellen werden größer. Wir haben ein paar Wale gesehen, wie sie ihren Spray ausgestoßen haben. Das war sehr cool“, berichtete Annie Lush.
Navigator Sébastien Simon hat den Blick auf die Startkwindzonen: „Wir suchen nach den Tiefdruckgebieten – das Tiefdruckgebiet, das uns durch den gesamten Indischen Ozean begleitet. Das Risiko ist auf große Wellen und starken Wind zu treffen.“