Ein harter Kampf voraus

Die erste Nacht des The Ocean Race ist geschafft, und die Crews hatten auf den ersten Meilen viel Arbeit entlang der Küste. Das GUYOT environnemnt – Team Europe hat sich nach dem Problem mit dem Code Zero kurz nach dem Start, der ihm einen Rückstand von vier Seemeilen auf das Feld beschert hatte, wieder zurückgekämpft. Der Fight an der Spitze war wechselhaft, zwischendurch hatte sich auch mal der schwarze Renner des französisch-deutschen Teams in die Führungsposition bringen können. Beim Einbiegen in die Straße von Gibraltar lag die Mannschaft von Skipper Benjamin Dutreux und Co-Skipper Robert Stanjek auf Rang drei.

„Unser Pech im Inshore-Viereck mit dem Code Zero hat uns viele Meter gekostet. Dann haben wir uns aber ganz gut angestellt in den ersten Windschatten der Kaps des spanischen Festlands, konnten auf die anderen wieder aufschließen. Die Nacht war ziemlich anstrengend. Wir haben bestimmt zehn bis zwölf Mal zwischen J 0 und J 2 hin und her gewechselt, was auch immer einen Riggumbau mit sich bringt“, berichtete Robert Stanjek von der Arbeit an Bord. „Wir sind viel mit Foils und ohne Foils gefahren, hatten Speed zwischen 2 und 28 Knoten – geschuldet dieser Topographie der spanischen Küste. Mal Windschatten, dann wieder Täler, wo der Wind durchkam.“

Nach etwa 20 Stunden Segelzeit ging es für das GUYOT environnement – Team Europe mit kräftigem Gegenwind auf die Kreuz. Nicht ganz einfach, denn es gab noch ein anderes Problem zu bewältigen: „Wir hatten leider in den frühen Morgenstunden einen kompletten Blackout, was uns den guten Kompass geschmissen hat. Das ist ein kleines Handicap, das man auch im Vergleich mit den anderen Booten sieht. Aber wir sind stark gefahren. Es ist alles gut, das Boot ist heil. Gerade haben wir das erste Mal 35 Knoten gesehen.“

Benjamin Dutreux sieht für das Team harte 160 Seemeilen und 20 bis 24 Stunden auf sich zukommen: „Wir haben in den unterschiedlichen Bedingungen der vergangenen Nacht gute Entscheidungen getroffen. Jetzt wartet ein ganz anderes Bild auf uns. Bei den kräftigen Winden werden wir nur wenig Ruhe finden. Und am Ende der Strapazen wartet dann die Meerenge von Gibraltar auf uns. Wir werden sie wohl in der dunklen Nacht, vielleicht im Morgengrauen erreichen. Dann müssen wir hellwach sein. Keine leichte Aufgabe, nachdem wir uns vorher schon alle abgekämpft haben“, so der Skipper, der zudem warnt: „Wenn man nicht aufpasst im Verkehr, dem Verkehrstrennungsgebiet und den Fischernetzen und -leinen, dann hat man schnell viel verloren. In Gibraltar kann sich vieles entscheiden und sich das Ranking komplett ändern.“ Danach wartet die Weite des Atlantiks, die besser berechenbare Winde erwarten lässt, aber bei der Passage der Kanarischen Inseln auch einige taktischen Optionen bereithält.

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