EM-Silber für „Intermezzo“

Die Europameisterschaft im Seesegeln in Oxelösund/Schweden wurden in der Klasse B zur Demonstration der Stärke durch die deutschen Teams. Die „Sportsfreund“ (Axel Seehafer) gewann Gold. Die „Intermezzo“ um OTG-Teammanager und Steuermann Jens Kuphal setzte sich auf Platz zwei vor der „Halbtrocken 4.0“ (Michael Berghorn). Das deutsche Trio zeigte damit, dass sich der enge Wettstreit über die gesamte Saison in Deutschland nun auch auf internationaler Ebene ausgezahlt hat.

Zur Deutschen Meisterschaft vor Travemünde hatte die „Intermezzo“ der „Sportsfreund“ noch eine Niederlage zufügen können, nachdem das Seehafer-Team bis dahin nahezu unschlagbar schien. Nun revanchierte sich die Mannschaft um den Heiligenhafener Steuermann und Eigner und überzeugte zur EM mit einer starken Sertie gerade auf der Kurzstrecke. Fünf der sechs Up-and-Downs gewann die „Sportsfreund“. Und mit einem zweiten Platz auf der Langstrecke hatte sie lediglich sieben Punkte im Feld der 25 Yachten der Klasse B inne. Die „Intermezzo“ punktete auf dem Offshore-Kurs, hatte aber auf der Kurzstrecke ein paar holprige Ergebnisse einzustecken. Dennoch gelang es dem Team von Jens Kuphal (Berlin), die Kieler „Halbtrocken 4.0“, die sowohl bei der DM als nun auch bei der EM mit Bronze dekoriert wurde, auf Distanz zu halten.

„Es war eine wunderbare Europameisterschaft, die Windbedingungen waren super und das Ambiente erinnerte fast an die Inga-Lindström-Filme – auch wenn da das Wetter immer besser ist“, berichtete Axel Seehafer und lobte neben der Austragung auch seine Mannschaft: „Die Crew hatte das Boot toll präpariert und sie weiß in jeder Phase, was sie zu tun hat.“ Die Entwicklung, die das Projekt genommen hat, überraschte allerdings auch den Skipper und Eigner. Erst im April ist die „Sportsfreund“, eine gebrauchte X41, die die Seehafer-Mannschaft zu dieser Saison auf die Bahn gebracht hat, ins Wasser gekommen. Danach legte sie mit dem Sieg bei der Maior-Regatta und der Kieler Woche gleich richtig los. „Den zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft haben wir dann schon als Dämpfer empfunden. Aber vielleicht kam der auch genau im richtigen Moment, um zur Europameisterschaft noch mal konzentrierter ranzugehen und nicht von Wolke Sieben zu fallen. Zur EM hat wirklich alles super geklappt“, so Seehafer. „Wir waren fokussiert, aber nicht mit zu hoch fliegenden Erwartungen.“

Das EM-Level beschrieb der „Sportsfreund“-Eigner als sehr hoch. Ein Niveau, auf das die deutschen Crews in der Gruppe B offenbar bestens vorbereitet waren. „Es ist sicherlich gut, wenn man mit Schwesterschiffen wie der ‚Halbtrocken‘ angleichen kann. Aber wir haben auch sehr viel Ideen in einem Brainstorming in das Geschehen eingebracht und waren gut vorbereitet.“

Der Deutsche Meister und EM-Vizemeister Jens Kuphal sprach den neuen Europameistern seinen Respekt aus: „Die Sporties waren einfach nicht zu schlagen. Sie haben aus der Deutschen Meisterschaft ihre Lehren gezogen.“ Dass die EM bei der „Intermezzo“ nicht komplett reibungslos lief, führte Kuphal auf eigene Fehler zurück. Ein Schaden an der Fock und ein Penalty hatten für die beiden siebten Plätze in der Serie gesorgt. Aber gerade der Sieg auf der Langstrecke und die Atmosphäre in der schwedischen Landschaft entschädigte für die kleinen Probleme: „Wir hatten ein Wahnsinns-Team-Haus mit einem unfassbaren Blick. Insgesamt war es eine tolle Veranstaltung, sozial allerdings etwas schwierig, da die Mannschaften sehr verstreut untergebracht waren“, so Kuphal. „Aber wir hatten eine tolle Zeit.“

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