Wer sich großen Aufgaben stellt, der braucht auch große Vorbilder. Das Offshore Team Germany scheut sich nicht, dem Pioniergeist deutscher Vordenker zu folgen, schmückt seine Yachten mit entsprechenden Namen. Nach der „Lilienthal“ und der „Einstein“ folgt nun der Inbegriff eines Forschungsreisenden. Die „Humboldt“ ist im Wasser, wurde zur Kieler Woche im Rahmen einer kleinen Zeremonie getauft. Die Dehler 30od wird in den kommenden Jahren als Trainingsplattform für die Crew der Imoca 60 dienen, die unter der Führung von Skipper Robert Stanjek die Teilnahme am Ocean Race 2022/23 anstrebt. Und die „Humboldt“ soll den OTG-Seglern wie Morten Bogacki auch die Chance eröffnen, die künftige Olympia-Disziplin Mixed Offshore Double Handed in den Fokus zu nehmen.
„Es ist ein Schiff für alle Fälle, ein Schiff, das Spaß macht. Ich erinnere mich noch sehr genau, als Kalle Dehler mir die Pläne von der Yacht gezeigt hat. Ich war sofort begeistert. Wir wollen dazu beitragen, diese neue deutsche Offshore-Klasse zu entwickeln“, sagt OTG-Team-Manager Jens Kuphal. Begeistert von dem neuen Boot zeigte sich auch DSV-Präsidentin Mona Küppers, die die „Humboldt“ am Dienstagabend taufte: „Danke, dass Ihr so viel Vertrauen in mich setzt. Der Name ist unglaublich bedeutungsschwer, spricht für Abenteuer- und, Forschergeist sowie den Aufbruch ins Ungewisse. Das passt: Wir hatten noch nie solch eine Klasse in Deutschland. Ihr werdet forschen und neue Gewässer erkunden“, sagte sie an die beiden Skipper gewandt.
Designer Kalle Dehler hatte dann noch eine Überraschung für die Eigner parat. Er übergab Michael End, CEO des Offshore Team Germany, und Jens Kuphal eine frisch produzierte Klassenflagge im OTG-Design und der Segelnummer „GER 25“.
Robert Stanjek und Morten Bogacki werden mit der Dehler 30od bereits am Donnerstag, 10. September, in die erste Bewährungsprobe starten. Zusammen nehmen sie zur Kieler Woche an den Mittel- und Langstreckenrennen der ORC Doubel Handed IDM teil.
Während Stanjek gemeinsam mit Jens Kuphal und der „Intermezzo“-Crew gerade zu Silber bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft segelte, ist es für Bogacki nach einem dreiviertel Jahr die Rückkehr ins Regattageschehen. Beim vergangenen Mini-Transat gelang ihm der große Coup, als er mit der „Lilienthal“ auf das Podium bei der Atlantikregatta stürmte. Inzwischen ist die „Lilienthal“ verkauft, und mit der „Humboldt“ warten neue Aufgaben.
„Ich habe das Boot gerade nach Kiel überführt, bin vorher eigentlich nicht mehr gesegelt. Wir werden uns noch eingewöhnen müssen“, sagt Morten Bogacki vor dem Start in die DH IDM, und Robert Stanjek ergänzt: „Die Zeit bis zum Start wird noch mit viel Arbeit am Boot gefüllt sein.“