OTG engagiert sich bei Relay4Nature

Das The Ocean Race engagiert sich in vielen Bereichen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Mit der Relay4Nature ist ein Kooperationsprogramms vor den großen globalen Umwelt- und Ozeangipfeln gestartet worden. Bei der Relay4Nature wird ein Staffelstab von Team zu Team weitergegeben, um den Schutz der Ozeane in den Mittelpunkt zu stellen. Das Offshore Team Germany übernimmt den Staffelstab in Alicante vom Team AkzoNobel und trägt ihn zum Zielort nach des The Ocean Race Europe nach Genua. An Bord der OTG-Yacht wird Annie Lush, die bereits zweimal im Rahmen des Ocean Race die Welt umsegelt hat, die Rolle als Botschafterin der Relay4Nature übernehmen.

Relay4Nature ist das Ergebnis einer zweijährigen Zusammenarbeit zwischen Richard Brisius, dem Geschäftsführer von The Ocean Race, und UN-Botschafter Peter Thomson, dem Sondergesandten der Vereinten Nationen für die Ozeane. Ziel dieser Staffel ist schließlich die UN-Klimakonferenz (COP26) vom 1. bis 12. November in Glasgow.

Relay4Nature will eine globale Gemeinschaft, die sich dem Schutz der Ozeane verschrieben hat, verbinden und ihnen eine Plattform bieten, um zu einem respektvollen Umgang mit der Natur aufzurufen. Das Engagement für die Ozean die weltweite Verantwortung für den Schutz der Meeresökosysteme stehen im Fokus des Projekts. Während der Reise des Staffelstabs werden Botschaften als Aufruf zum Handeln an die Staats- und Regierungschefs der Welt gesammelt, die sie drängen sollen, sich für künftige Generationen zu einer stärkeren, auf Wissenschaft basierten Regelung für die Ozeane zusammenzuschließen.

„Relay4Nature ist eine großartige Initiative“, sagt der UN-Sondergesandte Thomson. „Das Grundkonzept besteht darin, die untrennbare Verbindung zwischen den bevorstehenden Konferenzen über Biodiversität, Umwelt und Ozeane zu unterstreichen, wobei der Schwerpunkt auf der COP26 in Glasgow liegt. Es bringt all die Herausforderungen und die Dauer des Ozeanrennens in den Prozess ein, um unsere Welt bis 2050 auf CO2-Neutralität umzustellen. “

„Ein gesunder Ozean ist für das Leben auf der Erde von grundlegender Bedeutung. Es ist unser Lebenserhaltungssystem, das mehr als die Hälfte des Sauerstoffs des Planeten produziert und Milliarden von Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt. Der Ozean spielt eine äußerst wichtige Rolle bei der Klimaregulierung. Seit Beginn der industriellen Revolution hat es mehr als 90% der durch menschliche Einflüsse verursachten überschüssigen Wärme absorbiert. Obwohl der Ozean der größte Lebensraum der Erde ist und rund 50% der Biosphäre der Welt produziert, wird er von den führenden Politikern der Welt immer noch viel zu wenig beachtet“, erklärt Thomson.

Richard Brisius, Vorsitzender von The Ocean Race, kommentiert: „Wir möchten über unseren Sport verdeutlichen, dass die Staats- und Regierungschefs der Welt ein faires Abkommen für Menschen und Planeten schließen und anerkennen müssen, dass der Zusammenhang zwischen Ozean und Klima ganz oben auf ihrer Agenda stehen muss. Durch die Botschaften, die unsere Teams sammeln, wenn sie den Staffelstab weitergeben, fordern wir die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, sich zu einer effektiven, umfassenden und kollaborativen globalen Ozeanregierung zusammenzuschließen und Natur-, Menschen- und Ozeanrechte in den Mittelpunkt des politischen Handelns zu stellen.“

Für Annie Lush ist das Engagement im Rahmen der Relay4Nature eine Herzensangelegenheit: „Der Ozean ist für viele Menschen etwas Großartiges und Mystisches zugleich. In seiner Nähe zu sein, ist sehr beruhigend. Aber darauf zu segeln, weit weg vom Land, ist etwas ganz anderes. Ich war 18 Jahre alt, als wir das erste Mal mit dem Boot um die Welt fuhren. Mit wurde damals klar, wie klein wir sind! Als ich dann beim Ocean Race durch das Südpolarmeer segelte, erinnere ich mich, wie ich mitten in einem Hagelsturm mit Winden von 50 Knoten kämpfte. Wir hatten die modernste Ausrüstung und kämpften doch nur darum, das Boot gerade zu steuern. Währenddessen kreiste ein Albatros über uns und schwebte anmutig vor dem Vorstag, als wollte er uns die Kraft der Natur demonstrieren und wie wenig wir kontrollieren. Es war wunderschön und gleichermaßen erschreckend!“

Die Verschmutzung der Ozeane musste Annie Lush auf ihren Weltumsegelungen unmittelbar erleben: „Es gibt einen Videoclip von meinem ersten Rennen mit der ,SCA‘: Der Onboard-Reporter richtet die Kamera auf das Wasser, und auf jedem Quadratmeter der Meeresoberfläche schwimmt Müll. Wir segelten vom Nahen Osten nach China. Wir hätten das Gleiche wochenlang filmen können. Es war wirklich traurig, das zu sehen. Wir waren nicht in Landnähe, aber der Ozean war voller Müll. Es besteht kein Zweifel, dass wir etwas falsch machen, sehr falsch. Wenn man da draußen ist, stellt man fest, dass das Ausmaß des Problems riesig ist und es keine einfache Lösung gibt. Aber wir müssen alles tun, was wir können, und grundlegend ändern, wie wir den Ozean behandeln und wie wir arbeiten, bevor es zu spät ist!“

Trotz dieser bedrückenden Erlebnisse ist die Britin voller Hoffnung, dass sich im Denken und Handeln der Menschen etwas ändern lässt: „Ich liebe die Berichte von dem jungen Studenten oder sogar Teenager, der eine technische Lösung gefunden hat, um Plastik aus dem Meer zu sammeln. Ich denke, es gibt viele großartige Beispiele aus der ganzen Welt, aus sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, was der Schlüssel ist. Es gibt auch großartige Beispiele von Seglern. Ellen MacArthur leistet mit ihrer Kreislaufwirtschaftskampagne unglaubliche Arbeit. Es ist inspirierend zu sehen, wie viel sie mit der Ellen MacArthur Foundation erreicht hat und wie viel Offshore-Segeln auf eine ganz neue Art und Weise inspirieren kann, Dinge im Leben und Business zu tun.“

Gerade als junge Mutter ist es Annie Lush wichtig, den Verbrauch von Plastik so weit wie möglich zu reduzieren, auf Recycling-Möglichkeiten und generell Abfall zu vermeiden: „Ich werde immer versuchen, etwas zu reparieren, bevor ich es wegwerfe. Besonders jetzt mit einem Kind bin ich bestrebt, Dinge aus zweiter Hand zu beschaffen und sicherzustellen, dass wir sie anschließend weitergeben. Aber um ehrlich zu sein, denke ich, dass das wichtigste Element darin besteht, die nächste Generation zu unterrichten und sicherzustellen, dass ein grundlegendes Bewusstsein und der Wunsch vorhanden sind, die Nutzung des Ozeans und des Planeten als Ganzes zu ändern. Meine Leidenschaft ist die Arbeit mit Jugendlichen und ich unterrichte Umweltgeographie und Nachhaltigkeitsthemen in einer Schule in der Nähe meines Wohnortes. Ich bin auch Botschafterin des 1851 Trust (eine britische Sport- und Wissenschaftskampagne, d. Red.) und arbeite in Schulen, um Jugendliche zum Studium von MINT-Fächern zu ermutigen, von denen wir glauben, dass sie eine Schlüsselrolle bei der Suche nach Umweltlösungen für die Zukunft spielen. Ich hoffe also, dass ich einen Beitrag zum Schutz der Ozeane durch Bildung leisten kann.“

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