Spinnaker platzt im leichten Wind

Das GUYOT environnement – Team Europe hat auf dem Kurs in Richtung Süden während der zweiten Etappe des The Ocean Race einen herben Rückschlag hinnehmen müssen: Trotz leichter Brise platzte der große Spinnaker. Das leichte Tuch klatschte ins Wasser, verfing sich am Foil und bremste die schwarze Yacht komplett aus. Mit einer schnellen Rettungsaktion der gesamten Mannschaft von Robert Stanjek, Sébastien Simon, Phillip Kaüske und Anne-Clarie Le Berre konnte der zerrissene Spinnaker wieder an Bord gebracht werden. Wichtig für die weiteren Etappen! Denn die Anzahl der Segel ist für das gesamte Rennen auf 11 begrenzt, und die Reparatur darf nur mit einem maximalen Austausch von 25 Prozent des Segels erfolgen. So kann der Spinnaker aber vermutlich in Kapstadt wieder geflickt werden.

Der Riss des Spinnakers ist für diese Etappe dennoch ein großer Verlust, denn das leichte Segel hatte in den Doldrums wichtige Dienste geleistet und sollte auch während der aktuellen Leichtwindphase intensiv eingesetzt werden.

Skipper Robert Stanjek berichtet von dem Moment des Spinnakerverlusts an Bord: „Wir waren unter Spinnaker mit etwa 15 Knoten Speed unterwegs. Wir segelten unseren A2, unser großes Nylon-Segel, das fragilste, das wir an Bord haben. Ich war gerade auf Freiwache und habe geschlafen, als der Alarm losging. Der Spinnaker war zerrissen – für uns völlig überraschend, denn es war kein besonders starker Wind und wir segelten einen guten Winkel. Wir wissen nicht warum, aber das Segel ist fast vom Top bis zum Unterliek zerrissen. Das ganze Team hat einen guten Job gemacht, um die Krise zu meistern. Wir stoppten komplett und stellten das Boot gegen den Wind, dann fingen wir die Segelteile ein, die um das Foil herumflogen, und das große Stück, das im Wasser trieb. Es waren vielleicht zehn Prozent des Segels am oberen Ende übrig. Wir haben es geschafft, alles zurückzubekommen und nichts im Wasser zu lassen. Zudem mussten wir die Schoten unter dem Foil rausziehen. Wir haben etwa 8 oder 10 Minuten gebraucht, um alles wieder an Bord zu bringen. Eine Rekordzeit. Wir haben dann den A3 gesetzt. Das Team hat einen tollen Job gemacht!“

Der Blick voraus zeigt, wie schmerzhaft es ist, auf den Spinnaker verzichten müssen: „Es ist ein großer Verlust, das Segel so früh in der Etappe zu verlieren, besonders jetzt, weil wir bei 6 Knoten Wind segeln. Unsere letzte Kurswahl hat sich nicht ausgezahlt, wir werden wahrscheinlich etwas an Boden verlieren. Aber bis Kapstadt sind es noch 2500 Meilen, unsere Motivation ist noch intakt und wir werden bis zum Schluss kämpfen.“

Nach oben scrollen