Das GUYOT environnement – Team Europe wird die dritte Etappe des The Ocean Race nicht wieder aufnehmen, sondern nach der Reparatur in Kapstadt/Südafrika die Yacht direkt nach Itajaí/Brasilien überführen, um dort rechtzeitig und gut vorbereitet auf der vierten Etappe wieder ins Rennen einzusteigen. Diese Entscheidung über den Abbruch der dritten Etappe fällten Segelcrew und Technik-Team, nachdem der Schaden begutachtet worden war und die Reparaturarbeiten begonnen wurden.
„Die Entscheidung ist gefallen. Wir hatten keine Wahl. Wenn wir die dritte Etappe wieder aufgenommen hätten und rund um den Southern Ocean nach Itajaí gefahren wären, hätten wir keine Zeit zur Vorbereitung auf die nächste Etappe gehabt. Wir wären dann auch auf den anderen Etappen immer zu spät gewesen. In Itajaí stehen noch 60 Prozent des Rennens an. Wir verlieren jetzt zwar 20 Prozent, sind dann aber bereit für die verbleibenden 60 Prozent“, erklärte Skipper Benjamin Dutreux.
Nach der Ultraschall-Untersuchung (NDT) der Yacht haben sich außer dem delaminierten Bereich auf der Backbordseite des Rumpfes im Bereich der Kabine keine weiteren Schäden gefunden, dennoch wird die Reparatur einige Zeit in Anspruch nehmen. Das aktuelle Wetter in Kapstadt mit Wind und Regen spielt dem Team dabei nicht in die Karten. Um die Arbeiten durchführen zu können, wurde die Yacht auf den Stellböcken zwischen die beiden Team-Container gestellt. Mittels Planen wurde ein möglichst regengeschütztes Arbeitsareal geschaffen.
Bevor der delaminierte Bereich von außen geöffnet werden kann, hat das Teach Team um Thomas Cardrin den inneren Bereich mittels Carbon-Laminat verstärkt. Am Mittwoch soll nun die äußere Carbon-Schicht des Rumpfes aufgeschnitten und der Nomex-Kern entfernt werden. Die innere Carbon-Schicht bleibt bestehen. Die Waben-Struktur wird durch einen Schaum-Sandwichkern ersetzt, der am Donnerstag geklebt werden soll Bei der Beschaffung des Schaumplatten und der Carbon-Matten hat das GUYOT environnement – Team Europe große Hilfe vom Team Holcim erhalten, da die benötigten Spezialmaterialien in Südafrika nicht so schnell zu bekommen waren.
Nach dem Einkleben des Sandwich-Schaums wird die geöffnete Stelle am Freitagmorgen wieder mit Carbonmatten verklebt. Spachtel-, Schleif- und Lakierarbeiten sollen den Prozess bis Sonntag abschließen, bevor die Yacht wohl am Dienstag der kommenden Woche wieder ins Wasser kann.
„Das Segelteam bereitet sich derweil auf die Überführung und die nächsten Etappen vor. Bei der Reparatur können wir nicht eingreifen, dafür haben wir vier erfahrene Bootsbauer“, so Dutreux. Zudem unterstützt ein Spezialist von Holcim bei den Arbeiten. „Wir planen nun die Überführung und die nächsten Etappen. Die Fahrt nach Itajaí wird von einem Teil der Segelcrew und des Technik-Teams vorgenommen.“ Thomas Cardrin, Chef des Tech Teams von GUYOT environnement – Team Europe, geht davon aus, dass die Yacht nach der Reparatur wieder zu 100 Prozent belastet werden kann.