Wir werden zurückkommen

Die Yacht des GUYOT environnement – Team Europe ist nach der Reparatur des Rumpfschadens am Montag zurück ins Wasser gekrant worden. Nachdem der Mast gestellt und einige Tests auf dem Wasser durchgeführt wurden, ist die Crew mit Sébastien Simon, Phillip Kasüske, Jimmy le Baut und Clovis Gautier sowie Onboard-Reporter Charles Drapeau am heutigen Donnerstag in Kapstadt/Südafrika zur Überführung nach Brasilien gestartet. Das Routing für die Überführung hat rund 4500 Seemeilen Strecke in einer nördlichen Route um das St. Helena Hoch herum errechnet. Die prognostizierte Ankunft ist am 30. März. In Itajaí will das europäische Team wieder in das The Ocean Race einsteigen und bei der vierten Etappe des Weltrennens starten.

Für Phillip Kasüske ist der Start der Überführung die Rückkehr an Bord. Der Berliner hatte für die dritte Etappe eine planmäßige Pause eingelegt. Nach dem Abbruch der Etappe und der Reparatur wird für die weiteren Etappen die Crewplanung neu zusammengestellt: „Für die nächste Etappe von Itajaí nach Newport wollen wir mit derselben Crew wie auf Leg 3 segeln – also mit Benjamin Dutreux, Robert Stanjek, Sébastien Simon und Annie Lush. Ich bin mir sicher, dass das Team top motiviert sein wird. In der Zwischenzeit helfe ich, wo ich kann, und steige dann in Newport wieder ins Rennen ein.“ Mit dem Blick auf die erfolgte Reparatur zeigt sich Kasüske beeindruckt und erwartungsvoll für den weiteren Verlauf des The Ocean Race: „Die Shore-Crew hat einen wahnsinnig guten Job gemacht, um das Boot so schnell wieder fit zu bekommen. Ab Brasilien können wir voll angreifen. Auf der Überführung werden wir natürlich sehr vorsichtig segeln und das gesamte Boot doppelt und dreifach testen. In Itajaí ist noch einmal Zeit, um Optimierungen vorzunehmen. Das Rennen ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei.“

Die Überführungscrew wird die Yacht bei der Atlantik-Überquerung genau unter die Lupe nehmen, deshalb sind mit Jimmy le Baut und Clovis Gautier auch zwei Mitglieder des Tech Teams mit an Bord. „Nach der Reparatur ist es die beste Gelegenheit für mich, das Boot kennenzulernen. Ich freue mich, an Bord zu sein, und denke, dass wir in rund 15 Tagen über den Atlantik sind. Bei der Überführung geht es natürlich vor allem darum, die Yacht ohne Schaden nach Brasilien zu bringen. Aber natürlich werden wir auch alle Systeme checken, um die Yacht im besten Zustand an den Start zur vierten Etappe zu bringen. Für mich ist es die erste Atlantik-Überquerung auf einem Imoca. Aber ich war schon in mehreren Vendée-Globe-Kampagnen involviert“, berichtet Jimmy le Baut.

Benjamin Dutreux, Skipper des GUYOT environnement – Team Europe, und Co-Skipper Robert Stanjek werden die Überführung von zuhause aus verfolgen und erst wieder Anfang April in Itajaí zum Team stoßen.

„Es war wirklich ein hartes Stück Arbeit, denn es war ein Bereich von mehreren Quadratmetern delaminiert. Es war die richtige Entscheidung, nach Kapstadt zurückzukehren. Denn mit dem Schaden hätten wir nicht durch den Southern Ocean segeln können“, berichtete Benjamin Dutreux von einer ernsten Situation im Southern Ocean: „Der Schaden war so groß, dass wir davon ausgegangen sind, in einer Werft würde die Reparatur etwa einen Monat dauern. Wir wussten aber, wir müssen es in einer Woche schaffen. Es war wirklich eine große technische und menschliche Leistung. Wir hatten fünf Mann unter dem Boot und drei Mann im Boot, die laminiert haben. Es ist ein gutes Beispiel, dass man mit großer Man-Power viel erreichen kann und dass man nie aufgeben soll. Das hat das Team weiter zusammengeschweißt.“

Robert Stanjek wies noch mal darauf hin, dass das Team nach dem Schaden Glück im Unglück gehabt habe: „Wir sind glücklich, dass wir diese Krise gemeistert haben. Unsere Werkstatt- und Lager-Container waren noch in Kapstadt, wir konnten alle Werkzeuge einsetzen und auf unsere Materialien zurückgreifen. Es war eine gute Bootsarbeit, die geleistet wurde.“ Trotz aller Enttäuschung wird das Team seine ganze Kraft in die weiteren Etappen werfen: „Wir sind motivierter als zuvor, um zu zeigen, was wir können.“

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