Wo ist der Wind?

Die erste Nacht der zweiten Etappe beim The Ocean Race war eine Suche nach dem Wind. Die Flotte der fünf Imocas versuchte nach dem Start in die untergehende Sonne dem Windschatten der kapverdischen Insel São Vicente zu entkommen. Doch es war nicht einfach, die schmalen Windstriche zu erwischen. Am besten gelang es den Crews die den Kurs weit östlich gewählt hatten. Das GUYOT environnement – Team Europe setzte einige Manöver in der Nacht, konnte aber den Konkurrenten nicht folgen. Auf dem weiter westlich gewählten Kurs war die Flaute ausgeprägter. Zudem gehört der leichte Wind nicht zu den favorisierten Bedingungen für die schwarze Yacht.

Nach einem Tag auf See vermeldete Skipper Robert Stanjek: „Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass wir uns nach dem Start auch mal nach vorne schieben und ein bisschen dominieren konnten. Aber nachdem wir um die Insel rum waren, gab es die ersten Schwierigkeiten mit dem Windschatten der Insel. Wir haben das eigentlich ganz schön gemacht, vielleicht ein bisschen zu hektisch mit zu vielen Halsen. Irgendwann galt es, diesen Windschatten dann zu durchbrechen. Wahrscheinlich hatten die Boote, die östlich lagen über einen längeren Zeitraum mehr Wind. Wir waren dann leider auf der falschen Seite des Wettkampfs. Haben jetzt tatsächlich über die erste Nacht, wo wir teilweise mit ein bis zwei Knoten umher getrieben sind 20 Meilen verloren. Das schmerzt. Das schmerzt sehr. Ansonsten probieren wir hier weiter zu kämpfen und geben alles, um wieder ranzukommen.“

Am späten Nachmittag des 26. Januar erreichte auch das GUYOT environnement – Team Europe ein Windfeld und konnte zunächst ein paar Seemeilen des Rückstandes abknabbern. Aber vor der Flotte liegen noch rund 4600 Seemeilen und viele Schwachwind-Zonen, die den Rennverlauf kippen können.

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