Ziel erreicht – jubelnder Empfang

Das GUYOT environnement – Team Europe hat beim The Ocean Race um jede Meile bei der Aufholjagd zum Etappen-Zielort Kapstadt gekämpft. Doch in der letzten Nacht vor der Ankunft der Flotte der fünf Imocas musste sich die Crew mit Skipper Robert Stanjek, Navigator Sébastien Simon, Pit Anne-Claire Le Berre, Bowman Phillip Kasüske und Onboard-Reporter Charles Drapeau eingestehen, dass es nicht mehr ganz reichen würde, um die vier Konkurrenten einzuholen. Sie kämpften dennoch weiter und überquerten schließlich um 16:56:27 Uhr (UTC) am 12. Februar die Ziellinie direkt vor der Hafeneinfahrt von Kapstadt – nur drei Stunden und 46 Minuten nach Sieger Holcim. Vor wenigen Tagen hatte die schwarze Yacht noch über 500 Seemeilen hinter der Konkurrenz zurückgelegen, nachdem es sich nicht aus einer Schwachwind-Zone hatte befreien können und zudem durch einige Segelschäden ausgebremst wurde. Die Etappe dauerte für alle Teams fast 18 Tage, vier Tage länger als ursprünglich erwartet. Im Hafen wurde das Team begeistert von ihren Lieben, Fans und Freunden empfangen und in die Arme genommen.

Das Teammanagement mit Jens Kuphal war natürlich auf dem Wasser, um die Crew auf den letzten Metern ins Ziel zu begleiten: „Die Ankunft war ein toller Moment. Wir waren draußen mit der Familie von Robert, mit seinen Kindern, seiner Frau und seinen Schwiegereltern. Das war sehr emotional. Es ist toll, dass sie alle heil angekommen sind, dass auch alle anderen Teams heil angekommen sind.

Für das Rennen insgesamt ist die Imoca-Klasse ein großer Gewinn. Es ist super spannend. Bis heute morgen war noch alles drin. Es erfordert eine große Konzentration. Für uns selber war es ein toller Start in die Etappe. Wir hatten eine super erste Woche. Wenn es uns geglückt wäre, da durch zu kommen, wäre es sensationell gewesen. Wir haben uns dieses Leg sicherlich anders vorgestellt. Es sollte eigentlich eine Vorbereitung sein für die Königsetappe. Aber jetzt hat es sich so extrem entwickelt – über 18 Tage und so herausfordernd. Das war alles andere als eine Vorbereitung.

Es hat alles gut geklappt. Wir sind total froh. Jetzt gibt es erst einmal Bier und Burger. Wir sehen aber auch schon dem Start des nächsten großen Legs entgegen. Das ist einer der Höhepunkte des Rennens. Jetzt beginnt schon gleich die Vorbereitung. Gedanklich switchen wir bereits um auf die nächste Etappe Richtung Brasilien.“

Kurz nachdem die Yacht angelegt hatte, und Robert Stanjek seine Familie in die Arme genommen hatte, ließ er die Etappe Revue passieren: „Das Team hat ganz großartig gearbeitet in allen Bedingungen. Wir haben immer gepusht in allen Bedingungen, sind toll gefahren. Wir haben lange geführt, dann sind wir leider etwas stehen geblieben, konnten uns aufgrund einer Regenwolkenansammlung nicht in eine risikolose Position zum Feld bringen. Dabei haben wir ein bisschen Kontakt verloren zum Feld. Wir sind aber wieder zurückgekommen, haben das Boot schnell gefahren und haben gekämpft bis zum Ende. Letztendlich sind wir nur wenige Stunden nach den anderen eingelaufen – nach 18 Tagen. Eine tolle Etappe. Wir sind Fünfter. Da kann man nicht drum rum reden. Aber die Leistung war toll. Wir nehmen eine Menge Lernings mit in die kommende Etappe.“

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