Schneller als erhofft hat das GUYOT environnement – Team Europe die Reparaturarbeiten an der Yacht abgeschlossen und legt schon am Dienstagabend von Kiels aus in Richtung Aarhus ab. Zur spontanen Farewell-Party an der Pier der Knierim Yachtbau GmbH kam kurz vor dem Ablegen Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer und wünschte der Crew für die beiden noch anstehenden Etappen im The Ocean Race, insbesondere für den Fly-by von Kiel am Freitagnachmittag, alles Gute. Während Skipper Benjamin Dutreux bereits mit dem Auto nach Aarhus gereist ist, machte Co-Skipper Robert Stanjek noch einmal deutlich, wie eng der Zeitplan für die Reparaturen gestrickt war.
Die schnelle Arbeit in den vergangenen sechs Tagen durch die eigene Tech-Crew des GUYOT environnement – Team Europe sowie eine Mannschaft aus zehn internationalen Bootsbauern, die der Kieler Mark Pickel für diesen Job zusammengerufen hatte, macht es möglich, dass noch um 19.30 Uhr am Dienstag ein Lotse für die Schleusendurchfahrt an Bord geht. Die Überführungscrew mit Phillip Kasüske und Sébastien Simon sowie Technikern wird dann durch die Nacht nach Aarhus segeln. „Laut Routing sollten wir bei leichten Winden am Vormittag ankommen. Vielleicht müssen wir sogar noch vor der Hafeneinfahrt etwas warten, da unsere Landcrew erst am Mittwochmorgen in Kiel losfährt und dann noch alles zum Anlegen vorbereiten muss“, so Navigator Simon. Auf dem Landwege kommen auch Robert Stanjek und Annie Lush nach Aarhus.
Die Crew für die Etappe werden Benjamin Dutreux, Robert Stanjek, Annie Lush und Phillip Kasüske sowie Onboard-Reporter Gauthier Lebec bilden.
Zum Abschied von Kiel erklärte OB Ulf Kämpfer: „Toll, dass es das Team wieder an die Startlinie schafft. Als Oberbürgermeister der Stadt Kiel darf ich sagen, dass wir stolz sind – auch wenn ich nichts dazu beigetragen habe. Es ist eben ein Privileg des Amtes, dass man in solch einem Moment dabei sein darf.“ Kämpfer outete sich als großer Fan des Rennens: „Es ist unglaublich spannend und toll, wie man es am Tracker mitverfolgen kann. Dass die Flotte am 9. Juni, exakt 21 Jahre nach dem Sieg der ‚Illbruck‘ in einem Fly-by nach Kiel zurückkehrt, macht Hoffnung auf mehr. Denn auch Aarhus war beim letzten Rennen Fly-by und ist jetzt ein Etappenort.“
Robert Stanjek richtete ein großes Dankeschön an die engagierten Bootsbauer aus Frankreich, Iatlien, Spanien, Schweden und Deutschland, die in den Hallen das schier Unmögliche innerhalb weniger Tage möglich gemacht haben. „In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai ist uns im Nordatlantik der Mast gebrochen. Und kurz danach – in einer der schwärzesten Stunden – hat mich Mark Pickel angerufen und seine Hilfe angeboten. Und schon kurz darauf hatte er einen Plan, wie es gehen könnte. Es hat dann noch eine Weile gedauert, um alle Punkte zusammen zu bringen. Am vergangenen Mittwoch kam die Yacht hier in Kiel an, und es war schon alles perfekt vorbereitet. Aber bis Donnerstag haben alle erst einmal auf positiven Verdacht hin gearbeitet. Erst dann war klar, dass wir es auch wirtschaftlich hinbekommen. Es ist großartig, dass wir jetzt wieder ein schwimmendes Boot haben. Aber es ist auf dem Weg nach Aarhus noch eine Menge Arbeit für die Überführungscrew zu erledigen, um die Yacht auf den Rennmodus einzustellen.“