Zurück in der Familie des The Ocean Race

Die Flotte der fünf Imoca-Yachten des The Ocean Race ist wieder komplett. Am Mittwoch lief das GUYOT environnement – Team Europe im Hafen von Aarhus/Dänemark ein. Die schwarze Yacht wurde von den anderen Crews an der Pier des Ocean Live Park herzlich in Empfang genommen. Damit kann das The Ocean Race die kommende Etappe von Aarhus über Kiel nach Den Haag wieder mit voller Flottengröße angehen. Und der große Dank des GUYOT environnement – Team Europe geht an das Rennen und seine Partner sowie insbesondere an die Teams Biotherm, 11th Hour Racing, Holcim und Malizia, die mit ihrer Unterstützung den Wiedereinstieg der Mannschaft um Skipper Benjamin Dutreux erst möglich gemacht haben.

Am Dienstagabend war die Überführungscrew in Kiel durch den Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Ulf Kämpfer, auf dem Werftgelände der Knierim Yachtbau GmbH verabschiedet worden. Nach der Passage der Schleuse Holtenau im Nord-Ostsee-Kanal ging es in schwacher Brise in Richtung Norden. Die Crew unter Führung von Navigator Sébastien Simon und Phillip Kasüske konnte dabei schon mal den Rennkurs in der Kieler Innenförde checken. Bereits am Freitag wird die Flotte zum Fly-by von Kiel hier in einem engen Rennen zurückerwartet.

Alle Teams hatten sich versammelt, um das GUYOT environnement – Team Europe beim Anlegen in Empfang zu nehmen.

In der nächtlichen Überfahrt nach Aarhus wurde die Chance genutzt, die Systeme zu checken und die Trimmeinstellungen für den neuen Mast zu finden. Die Zeit dafür war länger als gedacht, denn vor der Ankunft in Aarhus brach der Wind komplett ein, so dass sich die Einfahrt in die dänische Hafenstadt verzögerte. Doch als es dann endlich soweit war, wurde es emotional: Nicht nur die eigenen Teammitglieder um Skipper Benjamin Dutreux, Co-Skipper Robert Stanjek und Annie Lush sowie die Teammanager Alice Potiron und Jens Kuphal nahmen die Yacht in Empfang, auch die anderen Mannschaften des The Ocean Race waren gekommen, um die Wiedervereinigung der Flotte nach dem Mastbruch zu feiern.

In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai hatte das GUYOT environnement – Team Europe kurz vor dem Finale der vierten Etappe im Sturm den Mast verloren. Statt Newport/USA lief die Crew Halifax in Kanada an, verschiffte die Yacht nach Hamburg und konnte schließlich in einem Reparatur-Kraftakt von nur sechs Tagen die Schäden an Rumpf, Foils und Ruder reparieren, sowie den Ersatzmast von 11th Hour Racing, der aus Lorient/Frankreich gekommen war, stellen. Es ist nach dem Rumpfschaden im Southern Ocean am 1. März das zweite Mal, das GUYOT environnement – Team Europe nach einem Knockdown wieder aufsteht. Sportlich kann das europäische Team im Ranking des The Ocean Race zwar nicht mehr vom letzten Platz klettern. Es zeigt aber, dass dieses härteste Segelrennen um die Welt viel mehr Geschichten schreibt als nur die sportliche Seite.

Nach oben scrollen