Highspeed über die Buckelpiste

Nach den Doldrums hat die Flotte der fünf Imocas im The Ocean Race wieder Fahrt aufgenommen. Für das GUYOT environnement – Team Europe hat sich die Position im Osten der Flotte bis jetzt ausgezahlt. Die schwarze Yacht konnte ihre Führung, die sie vor zwei Tagen übernommen hat, verteidigen und steuert nun entlang der südamerikanischen Küste in Richtung Süden.

Benjamin Dutreux, der die europäische Kampagne skippert, für diese Etappe aber aussetzt und die Führung an Robert Stanjek, ist es eine große Freude, das Team aus der Ferne zu beobachten: „Sie haben einen sehr guten Job in ihrer Strategie durch die Doldrums gemacht und sind als Erste aus der Flautenzone herausgekommen. Das sind tolle Nachrichten, sehr cool. Die aktuelle Position ist sehr gut – östlich der Flotte, aber auf derselben Linie. Damit haben sie weniger Distanz Richtung Kapstadt und den besseren Winkel zum Wind. Perfekt für die Geschwindigkeit des Bootes. Wahrscheinlich haben sie etwas weiter weg vom Land auch mehr Wind. Momentan sind es 17, 18 Knoten Windgeschwindigkeit. Das tut unserem Boot sehr gut. Die nächste große Aufgabe ist es, das St. Helena Hoch zu umrunden. Sie müssen die Hochdruckzone unbedingt umgehen. Die Etappe ist noch nicht vorbei, sie ist sehr lang. Es ist erst ein Drittel der Etappe geschafft.“

Seine Beobachtungen decken sich mit dem Erleben direkt an Bord. Nach den ruhigen Tagen hat sich das Bild im Süd-Ost-Passat nun gewandelt für Robert Stanjek, Sébastien Simon, Anne-Claire Le Berre, Phillip Kasüske und Onboard-Reporter Charles Drapeau.

„Wir fahren gerade ganz schön zügig. Das Leben ist damit nicht ganz einfach an Bord. Aber wir freuen uns über die starke Nacht. Seb hat uns in eine starke Position gebracht – auf der Innenbahn, etwas separierter vom Land. Ich denke mal, wir haben doch ein klein bisschen mehr Druck als die anderen. Wir sehen das auf den stündlichen Updates, dass wir ganz langsam, aber beharrlich unsere Führung sogar ausbauen können. Wir fahren die J2 und das volle Groß bei einem Winkel zum wahren Wind von 80 bis 90 Grad. Auch die Crew macht tolle Fortschritte. Wir fahren das Boot jetzt auf 108 Prozent unserer bisheriger Daten. Das zeigt, dass in einigen Stunden intensiver und konzentrierter Arbeit jetzt auch schon andere Ergebnisse erreicht werden: mehr Gefühl fürs Schiff, lange stabile Flugphasen für eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit“, berichtet Robert Stanjek und fährt fort: „Insgesamt sind die Bedingungen momentan sehr positiv. Nicht viel Welle vielleicht 1,5 m – trotzdem eine ganz schön harte Buckelpiste hier. Das Leben ist gerade extrem anstrengend an Bord. Aber das gehört dazu.“

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