Es war kein Moment, um zu feiern, aber ein Moment, um sich erleichtert in die Arme zu fallen. Am Samstag, 13. Mai, um 12.30 Uhr Ortszeit erreichte das GUYOT environnement – Team Europe Halifax in Kanada – unter Notrigg, viereinhalb Tage nach der Havarie im Nordatlantik. Die Shore-Crew erwartete die Mannschaft mit Skipper Benjamin Dutreux, Robert Stanjek, Annie Lush, Sébastien Simon und Onboard-Reporter Gauthier Lebec, um sie tröstend zu empfangen und mit riesigen Pizzen und Cookies den ersten Hunger zu stillen.
Am 9. Mai, gegen 2.30 Uhr in der Nacht, hatte die Yacht in schwerem Sturm und harter See den Mast verloren, musste damit 600 Seemeilen vor dem Zielhafen Newport/USA die vierte Etappe des The Ocean Race aufgeben. Die Crew blieb zum Glück unverletzt, sicherte die Yacht, in dem es sich von großen Teilen des abgeknickten Riggs und einigen Segel trennte. Einen Tag später, als sich das Wetter beruhigt hatte, konnte ein Notrigg gestellt werden. Die Sturmfock sowie ein kleines verbliebenes Teil des Großsegels, das wie ein Gaffelsegel gesetzt wurde, sorgten für leichten Vortrieb.
Wind und Strömung sowie der kürzeste Weg an Land gaben die Richtung für das GUYOT environnement – Team Europe vor. Es ging nach Halifax in Kanada. Doch die Odyssee war noch nicht vorbei: Der Sprit ging der Mannschaft aus. Das Mitlaufen der Maschine war aber wichtig, um die Instrumente am Laufen zu halten und auch die Fahrtgeschwindigkeit nicht zu tief sinken zu lassen. Die Berufsschifffahrt wurde angefunkt, und tatsächlich stoppte ein Frachte seine Fahrt, übergab per Kanister rund 150 Liter Diesel an die Yacht. So war es möglich mit drei bis vier Knoten Fahrt schließlich nach viereinhalb Tagen Halifax zu erreichen.
Die Erleichterung war allen anzusehen, als sie sich in die Arme fielen: der Crew und dem Land-Team. Nach der Erledigung der Einreiseformalitäten wird die Yacht nun ausgeräumt. Zuvor hatte die Crew bereits auf See damit begonnen die Yacht aufzuräumen und zu putzen. Nach dem Auskranen folgte eine Untersuchung des Rumpfes und dann kann ein Plan aufgestellt werden, ob und wie ein Wiedereinstieg in das Rennen möglich ist. In jedem Fall ist ein Frachter-Transport der Yacht nach Europa nötig.