Der Schlag traf hart, doch noch ist es nicht vorbei. Nach dem Mastbruch kurz vor dem Finale der vierten Etappe des The Ocean Race ist mit dem Stellen des Notriggs auch der Kampfgeist des GUYOT environnement – Team Europe zurück. Die schwarze Yacht von Skipper Benjamin Dutreux nimmt Kurs auf Halifax, das Team-Management um Jens Kuphal plant die Rückkehr ins Rennen.
„Wir lassen uns den Fighting Spirit nicht nehmen. Im ersten Moment klang es eigentlich unmöglich, aber plötzlich eröffnen sich doch Optionen. Wir wollen das Unmögliche machbar machen, bekommen von vielen Seiten Unterstützungsangebote und sehen eine Chance auf die Rückkehr ins Rennen noch in Aarhus“, sagt Jens Kuphal und setzt nach: „Als Offshore Team Germany haben wir gemeinsam mit dem Race-Management und der Stadt Kiel ausgehandelt, dass das Rennen in diesem Jahr zum Fly-by nach Kiel führt. Es wäre für mich kaum zu ertragen, wenn nun ausgerechnet unser Team nicht um die Tonne in der Kieler Innenförde segelt.“
Die Welle der Hilfsangebote ist angelaufen und überwältigt Jens Kuphal: „11th Hour Racing hat einen Ersatzmast in Lorient in Frankreich und hat uns angeboten, diesen zu übernehmen. Auch andere Teams haben sich gemeldet. Wir stehen zudem mit dem Race-Management und der Stadt Kiel in Verbindung. Während die Crew noch auf dem Weg nach Halifax ist, arbeiten wir an den Plänen für einen Frachter-Transport der Yacht von Kanada nach Dänemark. Gleichzeitig muss der Mast nach Aarhus gebracht und dort vorbereitet werden, um ihn schnell wieder zu stellen. Es ist alles eng, aber möglich.“
Das Problem: Als kleine Kampagne kann das GUYOT environnement – Team Europe nicht aus dem Vollen schöpfen. „Es gibt bereits Partner aus der Wirtschaft, die mit einsteigen. Aber noch ist das Budget für die Mission Re-Start nicht gesichert. Mit der gesamten Aktion kommen Kosten in Höhe eines mittleren sechsstelligen Betrags auf uns zu. Wir glauben daran, dass die Begeisterung für dieses Rennen und dessen Rückkehr nach Deutschland nach über 20 Jahren eine Rettungsmission möglich macht.“
Während die Yacht noch rund 200 Seemeilen bis nach Halifax vor sich hat und mit einer Diesel-Spende von einem Frachter sowie etwas mehr Windunterstützung hofft, in zwei bis drei Tagen an Land zu sein, laufen beim Management-Team um Jens Kuphal die Telefondrähte für den Re-Start heiß.