Vorbereiten für die Reparatur

Die Crew des GUYOT environnement – Team Europe kämpft sich seinen Weg aus dem Southern Ocean zurück nach Südafrika. 600 Seemeilen nach dem Start der dritten Etappe des The Ocean Race musste die Mannschaft von Skipper Benjamin Dutreux feststellen, dass ein Teil des Rumpfes instabil geworden ist und delaminiert. Seit dem Mittwochmorgen ist das Team nun in vorsichtiger Fahrt in Richtung Kapstadt zurück. Dort steht das Tech-Team bereit, zählt jede Stunde, bis die Crew wieder da ist, um sofort mit der Arbeit zu beginnen, die Yacht zu reparieren und sie wieder in das Wasser zu bringen.

Die Team-Base in Kapstadt war nach dem Start der dritten Etappe des The Ocean Race gerade abgebaut, die Container bereits zum Frachtterminal im Hafen verbracht worden, und die Abflüge des Landteams standen an, als die schlechten Nachrichten über den Bootsschaden via Satellitentelefon bei der Teamführung eintrafen. Nach kurzer Absprache wurde die Rückkehr entschieden und an Land wurden sofort alle Schalter auf rückwärts gedreht: Flüge wurden storniert, Unterkünfte neu gebucht, die Container zurückbeordert. Jetzt ist alles vorbereitet. Denn für den Wiedereinstieg in das Rennen zählt jede Stunde.

Während die Segelcrew eine notdürftige Reparatur vorgenommen hat, um eine Ausweitung des Schadens zu verhindern und die Yacht sicher nach Kaptstadt zu bringen, berichtet Thomas Cardrin, Chef des Tech Teams von GUYOT environnement – Team Europe berichtet, dass die Zeit an Land genutzt wurde, um sofort effektiv arbeiten zu können: „Werkstatt- und Lagercontainer wurden wieder zurückgeholt und das Arbeitsareal vorbereitet. Die Schiffsböcke sind wieder da, das Rib muss zurück im Wasser, die großen Fender sind bereit. Wir haben viel telefoniert, um all die Ausstattung zu ordern, die wir für die Reparatur der schadhaften Stelle brauchen – Carbonfiber-Matten, Harze etc. Dazu müssen wir überprüfen, wie wir für die nächsten Etappen die Steuerbord-Seite verstärken, die bisher nicht betroffen ist. Wir müssen verhindern, dass der Schaden auch auf der anderen Seite auftritt.“

Auch die nötige Infrastruktur im Hafen musste geordert werden: Ein Kran ist gebucht, ein Gabelstabler steht bereit, alle großen Maschinen für die Reparatur sind geordert. Außerdem müssen auch die Formalitäten geklärt werden, damit die Segelcrew nach der Ankunft die Einreise-Modalitäten schnell erledigen kann. Thomas Cardrin zum weiteren Zeitplan: „Am Freitag werden die Schiffsböcke wieder aufgebaut und wir bekommen hoffentlich das georderte Material. Die erwartete Ankunft der Yacht ist am Samstagnachmittag, vielleicht am Abend. Am Sonntag werden wir den Mast runter nehmen und am Sonntagmittag die Yacht aus dem Wasser heben, sie waschen und begutachten. Bis Montagmorgen wird der Plan für die Reparatur stehen und ab Montagmittag beginnen wir mit den Arbeiten.“

Mit Blick auf die Fortsetzung des Rennens sieht Thomas Cardrin eine große Spannbreite von Möglichkeiten: „Die beste Option ist, dass wir sehr schnell reparieren und die Yacht wieder starten kann, so dass sie nach Itajaí auf der regulären Route fährt, also die Etappe um Kap Hoorn herum beendet. Die andere Option ist, direkt nach Itajaí zu fahren, um dort rechtzeitig zu sein, damit alles für den Start der vierten Etappe vorbereitet werden kann.“

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